Das Leiden beginnt
Unsere Erkältung wurde besser und wir machten uns auf den Weg nach New Jersey und New Hampshire, um zwei unserer Sponsoren zu besuchen und den Rest unserer (bereits verschickten) Ausrüstung für das Projekt entgegenzunehmen. Auf unserem Weg in den Norden wurde uns der Klimawandel – „die Erwärmung“ – natürlich bewusst und wir erlebten in New Hampshire mit -21° C den kältesten Winter (März) in der Geschichte der USA (wir erinnern uns, dass wir auch den kältesten November in Tasmanien und Melbourne hatten …! („Verdammte Erwärmung…“). Nachdem wir das ganze letzte Jahr in Australien und Afrika gelebt haben, haben wir hier in den USA selbstverständlich gefroren.
In New Hampshire (USA) haben wir viele Dinge über den Autokauf gelernt, was eigentlich kein Problem ist und außerdem lautet der Slogan von New Hampshire „Live Free or Die„. Dadurch muss man nicht einmal Umsatzsteuer bezahlen, was das Auto noch günstiger macht. Andererseits hat es sich als unmöglich erwiesen, ein vernünftiges Wohnmobil unter 22ft zu finden, was für US-Verhältnisse wirklich klein ist (alles ist groß) – aber wir mögen es gemütlich!
Aber das eigentliche Problem war, dass wir das Auto während unseres Aufenthalts sowieso nicht hätten anmelden können (Ausländer – nicht ortsansässige – wie wir, können ein Auto nur für ein halbes Jahr anmelden und müssen dann einen Haufen Papiere inklusive Visum, Reisepass usw. an den Staat New Hampshire schicken, um eine Verlängerung der Zulassung zu beantragen – keine große Sache, aber sehr unangenehm . Der Umgang mit den Behörden macht immer Probleme, und das wollen wir vermeiden). Spinnt man das ganze mal weiter, sollte sich das alles mit dem Autokauf regeln, bekommt man als Ausländer keine Autoversicherung ohne amerikanische Versicherungs-Historie . Aber wie soll man diesen denn vorweisen können? Und mal ehrlich, wer will schon ein Auto ohne Versicherung in den USA fahren. Schade für uns, dass die US-Regierung das alles letzte Woche geändert hat…sonst wären wir sicher vorbereitet gewesen!
Christian, Beth und Dan (Ansprechpartner unseres Sponsors vor Ort) haben großartige Arbeit geleistet, indem sie uns mit all den fehlenden Dingen halfen, ein Auto fanden (das wir nicht versichern konnten), uns herumführten und unser ganzes Leben in der „Arktis“ organisierten. Uns bat sich die Möglichkeit in einer örtlichen Schule über unsere bisherigen Reisen und Erfahrungen zu berichten.
Wenn man alle Fakten zusammenfasst, landeten wir nach zwei Wochen in den USA in einem arktischen Klima mit 140 kg Ausrüstung und immer noch zitternden Knien (wegen der Grippe), gaben etwa 130 $/Tag für ein Hotel und einen Mietwagen aus, dazu jede Menge Junk Food, ohne Hoffnung, ein Auto mit der nötigen Versicherung zu kaufen.
Nicht sehr ermutigend für uns und das Projekt! Aller Anfang ist nicht so leicht ;D
Geschrieben: Londonderry, NH, Freitag, 10. März 2007 , saukalt -21°C.